1bis3de wird Ende März geschlossen

Zum 31. März wird der Shop von 1bis3.de geschlossen

Angekündigt habe ich es schon vor längerer Zeit im Newsletter und auch auf Instagram und Facebook. Aber ein Blogbeitrag dazu fehlt noch:

Nach fast 18 Jahren ist es soweit: der Online-Shop wird geschlossen. Das Baby ist sozusagen erwachsen geworden, es ist auch Zeit für die Eltern einen neuen Abschnitt zu beginnen.

Allerdings ist es für mich keine ganz plötzliche Entscheidung, es ist ein längerer Prozess, der auch schon 2021 begann bzw. in dem für mich (für uns, mein Mann arbeitet ja ebenfalls mit) klar wurde: es wird ein Ende geben für den Shop. Und wenn ich jetzt so zurückblicke - wow - was ist da alles passiert. Eine ganze Menge ist passiert und ursprünglich habe ich heute den Beitrag gestartet um einen Rückblick über usn zu geben. Aber der Artikel wurde lang und länger und so habe ich beschlossen: es gibt einen extra Rückblick und hier “nur” erstmal die Nachricht im Blog dass wir den Shop 1bis3.de zum 31. März 2024 schließen. Daher habe ich schon in den letzten Monaten und vor allem Wochen damit begonnen die Artikel im Shop zu reduzieren und mittlerweile gbit es noch einen zusätzliche Rabatt beim Warenkorb. Was passiert nach dem 31. März? Danach können keine Stoffwindeln, Stoffbinden etc. bei uns zu bestellt werden. Aber: Übrige Stoffe und Nähzubehör verkaufe ich noch in meinem Etsy-Shop. Hier habe ich mir kein Enddatum gesetzt, das kommt ehrlich gesagt etwas auf die kommenden Monate an.

Wenn ich jetzt also nach fast 18 Jahre sage: Ich schließe den Shop - dann ist mir das nicht leicht gefallen. Und wie schon erwähnt, mein Prozess zieht sich seit 2021 schon hin. Ich arbeite schon seit längerer Zeit sehr zufrieden im Gemeindebüro unserer Kirchengemeinde. Das macht mir viel Spaß. Und ich merke: die Zeit für einen eigenen Online-Shop ist für mich vorbei. Ich mag nicht mehr. Ich mag nicht mehr selbst-ständig sein. Ich mag keine neuen Produkte mehr suchen und dazu beraten und verkaufen. Ich mag nicht mehr regelmässig auf SocialMedia aktiv sein, mich um meine Buchhaltung am Abend kümmern müssen, am Wochenende an die nächste Woche denken, im Urlaub an die Zeit nach dem Urlaub, wieder rechtliche Änderungen im Shop anpassen, wieder und wieder die Software updaten, etc. Es hat auch seine Schattenseiten die Selbständigkeit. Mehr fällt es in den letzten drei Jahren immer schwerer kreativ zu sein, Freude daran zu haben. Die Mitbewerber zu beobachten, zu schauen: was sollte ich noch mit aufnehmen, was nicht?

Meine Interessen verlagern sich, meine Schwerpunkte. Ich beschäftige mich mit Ätherischen Ölen, mache hier seit letztem Jahr eine Ausbildung. Vielleicht berate ich da ja mal, ich kann mir Kurse bei der VHS vorstellen. Neue Videos, Blogartikel. Meine Kinder sind jetzt groß und mein Mann und ich möchten gerne mehr reisen. Ohne danach erstmal wieder einen Berg abarbeiten zu müssen. Seit drei Jahren versuche ich mich im gärntern und letztes Jahr habe ich schon einiges geerntet. Dafür möchte ich mehr Zeit haben. Und ich finde es ehrlich gesagt auch sehr schön ein verlässliches, festes Einkommen zu haben und nicht immer noch das Gefühl zu haben: “Warum läuft es diesen Monat schlechter?”.

Es gibt für mich also eine ganze Menge Gründe warum ich nicht mehr mag. Aber das heisst nicht, dass ich und mein Mann keine tolle Zeit mit dem Shop hatten. Im Gegenteil. Es war super. Es waren auch viele tolle Jahre und unglaublich viele neue Erfahrungen. Wenn ich das alles so rekapituliere: ich habe unglaublich viel machen können. Unglaublich viel gelernt, mich mit vielen neuen Techniken auseinandergesetzt. Mich weiter entwickelt und gleichzeit konnte ich das mit der Familie ganz gut vereinbaren. Ich hatte das Glück viele wunderbaren Menschen kennen zu lernen. Konnte Familien ein bisschen beim große werden der Kinder begleiten. Es gab immer wieder nette Kontakte mit den Kundinnen, mit Herstellerinnen und Lieferantinnen. Die meisten Kundinnen sind zum Glück ziemlich nett und die paar nicht so netten - die müssen sein um die netten auch immer wieder zu wertschätzen.

Und vor allem konnte ich miterleben wie sich in den letzten Jahren Frauen - wesentlich jünger als ich - selbstbewusst vernetzen und neue Wege gehen und Ideen und Konzepte entwickeln die ganz einfach neu sind. Wer kannte denn vor 15 Jahren Stoffwindelberaterinnen? Ich meine, es gab damals gerade mal Trageberaterinnen und von denen wurde oft erwartet, dass sie kostenlos in Eltern-Kind-Gruppen ihr Wissen weiter geben. Zu Beginn unseres Shops kannte ich die sogenannten WAHMS - Working At Home Moms in den USA. Das waren oft Frauen, die sich ein kleines Business aufgebaut und z. B. Windeln selber genäht haben. Kleine, liebevolle Labels. Ja, viele haben nach einigen Jahren aufgehört aus diversenen Gründen. Aber sie haben es gemacht. Und das ist in Deutschland auch seit einigen Jahren immer öfter zu beobachten. Und einige dieser Frauen sind sehr erfolgreich mittlerweile und haben tolle Marken aufgebaut (Windelmanufaktur, Julicia, hu-da, Blümchen, Stoffwindel-Akademie für die Ausbildung, TheNappyBusiness für die Fortbildung und Vernetztung, etc.)

Und so schließe ich jetzt in einigen Wochen den Shop zu, die Shop-Seite wird nur noch aus einer Info-Seite bestehen. Es gibt noch diesen Blog hier und der YouTube Kanal bleibt bestehen. Viele Infos aus dem Shop sind ja schon im Blog drinnen - aber vielleicht werde ich so auch nochmal übertragen. Ich bin mir da noch nicht so schlüssig.

Und wenn du mehr noch über unsere Reise von 1bis3.de wissen möchtest - es gibt einen zweiten Teil, in dem ich auf meine persönlichen Highlights zurückblicke.

essential