Man liest ja immer wieder in einzelnen Beiträgen das man schnell und ohne grossen Aufwand mal eben eine Geschäft mit Windel aus dem Wohnzimmer betreiben kann. Die Frage „Was ist für einen erfolgreichen Business Start notwendig“ wird von vielen unterschätzt. Um dies mal ein wenig anschaulich zu beschreiben, möchte in einen kurzen Abriss über unsere eigene Entwicklung in den letzten 10 Jahren geben. Deswegen starte ich hier eine kleine Blog-Serie, in der ich in diesem Beitrag unseren Weg vorstelle, in einem weiteren Teil zusammenfasse was wichtig ist bei einer Shop-Gründung und zum Thema „Beratung“ wird es auch noch etwas geben.
Gleich vorneweg: „Ja, man kann mit Windeln Geld verdienen, wenn man wichtige Dinge beachtet und viel Ausdauer hat.“
Erst zur Geschichte von 1bis3.de:
So fing es an:
Unser 1. Kind kam 2003 zur Welt und wir haben mit Stoffwindeln begonnen. Damals verwendete ich Lotties Stoffwindeln mit Mikrofaserhöschen, teilweise gebraucht gekauft, teilweise neu. Das ging auch ein halbes Jahr gut, dann bekam mein armes Kind Pickelchen am Oberschenkel, und mit Wegwerfwindeln verschwanden diese. Das war es dann mit Stoffwindeln. Fast 3 Jahre, viele Windelpackungen und viele volle Mülltonnen später meldete sich das zweite Kind an und wir beschlossen: ok, neuer Versuch, diesmal Bindewindeln mit Wollüberhosen und ich fand ein für mich hilfreiches Forum: www.naturwindeln.de
Nun war in 2006 war die Anzahl der Stoffwindel-Shop noch recht übersichtlich und irgendwann kam der Gedanke: Warum sollten wir nicht einen Online-Shop aufmachen? Mein Mann hat das technische Wissen dafür, ich das kaufmännische.
Der Gründungsprozess
Zuerst musste ich meinen Mann davon überzeugen – der bestellte mir dann erstmal ein Buch von Markt & Technik: Der Online Shop – Handbuch für Existenzgründer (das ist mittlerweile veraltet, steht aber immer noch im Regal zur Erinnerung). Ich bekam von ihm die Auflage einen Termin bei der Existenzgründung der IHK zu vereinbaren und gründliche Marktrecherche zu betreiben. Zeitgleich begann er damit sich mit Shopsystemen vertraut zu machen.
Für den IHK Termin musste ich einen Businessplan erstellen. Wir haben überlegt wie viel Geld wir als Startkapital aufbringen könnten und vereinbart, das dieser Betrag als erstes abbezahlt werden muss. Ein anderer Shop wurde gerade aus familiären Gründen geschlossen, so fasste ich mir ein Herz und bat um ein Telefongespräch bezüglich „Lohnt das sich?“. Die Eigentümerin hat sich auch Zeit genommen, das rechne ich ihr bis heute hoch an.
Dann ging die Recherche los. Was wollen wir alles aufnehmen? Was gibt es schon in Deutschland, was gibt es weltweit? Wie sehen die Trends in den USA aus? Was gibt es in Großbritannien, Skandinavien, Asien? Ich habe wirklich Stunden verbracht weltweit zu suchen, Foren zu lesen, Windelbeurteilungen zu studieren, mit Muster und Preise schicken lassen. Diese gründliche Recherche hat sich bis heute gehalten, ich bin immer wieder auf der Suche nach neuen Produkten und bestelle auch immer wieder neue Artikel.
Eine ganz andere Suche war die Absicherung der rechtlichen Seite und seit 2006 haben wir viele, viele Änderungen im Internetrecht miterlebt. Zu dem Thema später noch mehr.
Die weiteren Herausforderungen
Seit einigen Jahren brauchen wir ein externes Lager und es wurde notwendig eine Mitarbeiterin einzustellen. Jetzt kommt der Punkt mit Berufsgenossenschaft, Ersthelfer, Sicherheit, Meldung bei der Knappschaft bzw. Sozialversicherung, etc. ins Spiel.
So sieht das also bei uns, wir haben schon einen recht weiten Weg hinter uns. Die Frage „Kann man mit Stoffwindeln Geld verdienen?“ kann ich jetzt nach fast 10 Jahren für uns mit „Ja“ beantworten. Aber der Weg dahin war lang.
Aber wenn ich Beiträge lese, die fragwürdige Tips zum Geld verdienen mit Stoffwindeln geben, dann sträuben sich mir die Haare.
Wer jetzt mehr erfahren möchte, kann im Teil 2 weiterlesen.