PUL steht für Polyurethane laminated = ein mit Polyurethan beschichteter Stoff. Ursprünglich kommen solche Stoffe aus dem Sanitäts-/Medizinbereich, so werden auch z. B. viele Matratzenunterlagen damit hergestellt.
Die Beschichtung ist ein Nässeschutz, in gewissem Maße auch atmungsaktiv und sie übersteht viele, viele Maschinenwäschen und auch mal einen gelegentlichen Durchgang im Trockner.
Die PUL Stoffe im Windelbereich sind meist nur sehr dünn beschichtet, in den meisten Fällen 1 bis maximal 2 mil. Je dünner die Beschichtung ist, umso elastischer bleibt der Stoff.
Beschichtet werden können viele Stoffe:
- Polyesterstoffe,
- Baumwollstoffe,
- Mischgewebe. Der Nachteil an Stoffen mit Baumwolle ist allerdings, dass diese nicht ganz so lange trocken halten wie reine Polyesterstoffe, d. h. sie ziehen Nässe aus dem Inneren nach Aussen und das ist ja bei einer Windelüberhose nicht erwünscht.
Meist sind die PUL-Stoffe gewirkt – also Strickwaren und sind dadurch leicht stretchig und eignen sich so gut für die beweglichen Windelpopos. Diese PUL-Stoffe sind elastisch und etwas dünner.
Es gibt auch Sandwich PUL, da liegt die Beschichtung zwischen zwei Stofflagen. Diese Stoffe sind schwerer und werden kaum für Stoffwindel-Überhosen genutzt. Es gibt (oder gab) wenig Herstelle die Sandwich-PUL verwendet waren wie z. B. die Wonder Wrap Überhose. Allerdings wird Sandwich-PUL gerne für Taschen oder aber auch Terrassenkissen, Tierkissen etc. verwendet. Ich habe daraus sehr stabile Taschen für den Camping-Urlaub genäht. Diese Beutel nehmen wir gerne mit in die Duschen, denn sie halten die Bekleidung in den engen Duschkabinen sehr gut trocken.
Noch ein paar Hinweise zum Vernähen:
- Bei PUL-Stoffen immer Polyestergarn verwenden.
- Nähnadeln: die meisten verwenden Mikrotex-Nadeln und kommen damit sehr gut zurecht.
- Nach Möglichkeit keine Stecknadeln sondern Stoffklammern zum heften verwenden. Die Stecknadeln können kleine Löchlein hinterlassen, die dann wiederum ein Feuchtigkeitsproblem darstellen.
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Schwierigkeiten macht oft das Nähen auf der beschichteten Seite des Stoffes. Das Material verrutscht sehr gerne und viele Nähmaschinen tun sich damit etwas schwer beim Nähen. Lösungen wären:
- einen extra Obertransportfuß oder einen Teflonfuß (Gleitfuß) kaufen
- eine Lage Küchenpapier oder Windelvlies auf den Stoff legen, darüber nähen und danach das Papier wegreissen
- oder z. B. bei Windeltaschen oder bei Wickelunterlagen einen Streifen PUL-Stoff als Abschlußkante oder Versäuberung nehmen, diesen mit der nicht-beschichteten Seite nach oben vernähen.
- Viele kommen sehr gut mit Jersey Nadeln mit Kugelspitze zurecht (Ball Point Jersey Needle)
- Polyestergarn bietet sich an, da es keine Nässe ziehen kann.
Leider ist es in Deutschland (bisher) fast unmöglich PUL Stoffe im Großhandel zu beziehen, wir müssen also immer auf Auslandsproduktionen zurückgreifen. Das ist natürlich teuer und zum Teil recht aufwendig im Import. Aber ich finde es ist uns ganz gut gelungen, mittlerweile ein ganz schönes Sortiment an bunten PUL Stoffen aufzubauen.
Viele gemusterte und auch unifarbene Stoffe gibt es hier bei uns im Shop PUL/Nässeschutz
Eine ganz dünne Membran haben wir z. B. für Stoffbinden, Lätzchen oder auch für Trainerhosen.
Softies / dünne Nässeschutzmembran
Viel Spaß beim Nähen!