Was ist eine Bindewindel und wie wickelt man damit?
Bei der Bindewindel kann man sich auf den ersten Blick erstmal schlecht vorstellen wie dieses lange Stück Stoff an den Babypopo kommen soll: es ist ein langer, dünner Streifen Stoff mit zwei langen dünnen Bändchen. Diese lange, dünne Windel wird halbiert und in einer bestimmten Art und Weise dem Baby angelegt. Das Anlegen ist gar nicht so schwer, dafür haben wir auch ein Video auf unsere Youtube Kanal (Update Februar 2020: und eine neue Fotoanleitung hier im Blog)
Bindewindeln werden auch Strickwindeln genannt. Sie sind jedoch nicht aus Wolle, sondern aus Baumwolle und somit eine saugende Windel (und kein Nässeschutz, keine Überhose).
Was spricht denn nun für die Verwendung der Bindewindel?
Herkunft und Material
Meist sind die Bindewindeln aus reiner Bio-Baumwolle und somit ein ganz natürliches Material. Sie sind robust, pflegeleicht und lassen sich bei hohen Temperaturen problemlos waschen. Da sie so dünn sind trocknen sich auch im Winter auf einem Wäscheständer sehr schnell.
Die bekanntesten Bindewindeln stellt das deutsche Familienunternehmen Disana her, es gibt aber auch welche von der Firma Reiff-Strick. Beide Familienunternehmen sitzen übrigens in Baden-Württemberg, sind Mitglieder im IVN (Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft) und exportieren hochwertige Naturtextilien mittlerweile in die ganze Welt hinaus.
Mitwachsend von Geburt bis zum Trockenwerden
Die Bindewindeln können von Geburt an bis zum Trocken werden verwendet werden. Ehrlicherweise muss ich aber sagen das die meisten die Bindewindeln für ca. 1,5 bis 2 Jahre nutzen und danach auf dickere Windeln umsteigen. Sie sind jedoch ganz tolle, weiche und anschmiegsame Windeln gerade für Neugeborene.
Saugkraft
Die Bindewindel an sich ist recht dünn, darum empfiehlt es sich diese Stoffwindel mit zusätzlichen Windeleinlagen zu ergänzen. Wie sagen auch dazu: Saugkraft zu verstärken. Besonders gut eignen sich kleine Falteinlagen aus Molton oder Bambusviskose. Gerne werden vor allem für die Nacht lose Einlagen aus Hanf-Baumwolle verwendet.
Überhose als Nässeschutz
Eine Überhose wird definitiv bei der Bindewindel benötigt. Am Besten eignen sich dafür Überhosen in der sogenannten Schlupfform (also einfach zum überziehen). Es gibt die Möglichkeit eine Wollüberhose zu verwenden (sehr empfehlenswert für die Nacht) oder alternativ eine Überhose aus PUL oder Wolle.
Preis-/Leistungsverhältnis
Die Bindewindeln liegen mit ihren Anschaffungskosten im unteren Bereich. Sie sind etwas teurer als Mullwindeln, aber wesentlich günstiger als Höschenwindeln. Sie können oft auch günstig gebraucht gekauft werden.
Weitere Tipps
Viele schneiden sich übrigens die Bänder ab und schliessen die Windel mit einem Snappi (Windelklammer).
Und noch ein Tip zur Wäschevorbereitung: Die Bänder über den Rand eines Windeleimers hängen lassen, dann können vor dem Waschen die Bänder zu einem Zopf verknotet werden. Anderfalls verheddern sich diese schnell.
Kurze Zusammenfassung:
- Bindewindeln sind günstig
- Bindewindeln gibt es meist aus Bio-Baumwolle
- und werden zum großen Teil in Deutschland hergestellt.
- Bindewindeln lassen sich problemlos waschen und trocknen schnell
- Bindewindeln sind mitwachsend.
- Sie gehören zu den preisgünstigen Wickelsystem.
- Und es ist ratsam zusätzliche Saugeinlagen zu benutzen.
- Eine Überhose ist notwendig.